Sie werden sich jetzt sicher fragen, was die Feuerwehr mit Sprengen zu tun hat. Die Frage ist schnell beantwortet: Es gibt seit mittlerweile 50 Jahren einen Sonderdienst ''Sprengdienst'', der direkt dem Landesfeuerwehrkommando unterstellt ist. So gibt es in fast jedem Bezirk eine eigene Sprenggruppe, die sich aus Mitgliedern verschiedener Feuerwehren zusammensetzt. Die Aufgabe des Sonderdienstes ist, Sprengarbeiten bei ''Gefahr in Verzug'' wie z.B. Hochwasser (Sprengen von Verklausungen), Eisstößen oder einsturzgefährdeten Objekten durchzuführen.
Damit im Ernstfall auch wirklich jeder Handgriff sitzt, denn der erste Fehler in dem Bereich ist meistens auch der letzte, werden immer wieder Übungen durchgeführt. Wobei: Übung ist dabei auch nicht ganz korrekt, da ja immer echter Sprengstoff mit im Spiel ist.
Beim Sprengobjekt der letzten Übung, die am 19.10. von 14:00 bis 17:30 Uhr stattfand, handelte es sich um ein kleines unscheinbares Gartenzaunfundament. Die besondere Herausforderung war, daß das Betonfundament nur 15 cm breit war, dafür aber über 70 cm tief in den Boden reichte. Um die Abrissarbeiten mittels Bagger zu ermöglichen (vorherige Abrissversuche des Grundstückseigentümers waren gescheitert), wurde mittels Bohrhammer das Fundament in rund 1 Meter Anstand von oben angebohrt. Die so entstandenen Bohrlöcher wurden mit einer zuvor berechneten Menge an Sprengstoff der Marke ''Rowodyn'' geladen und anschließend wieder mit Lehm verschlossen. Zuletzt wurde das Fundament mit Matten abgedeckt, damit bei der Sprengung keine Steine oder Betonbrocken davongeschleudert wurden. Das Ergebnis war beachtlich. Schon nach den ersten beiden Sprengungen war das Fundament deutlich in Stücke zerteilt und die enthaltenen Eisen lagen frei. Somit sollte es für den Besitzer ein Leichtes sein, die einzelnen Segmente mittels Bagger zu entfernen.
Im Einsatz standen 2 Sprengbefugte und 3 Gehilfen der Sprenggruppe 17 (St. Pölten)